Es ist Juli 2020 und bereits jetzt ist es ein historisches Jahr, welches nicht nur neues Denken von den Menschen fordert, sondern auch Raum für neue Überlegungen bietet, die im bis dahin gewohnten, alltäglichen Hamsterrad keinen Platz fanden. Nach einem vierwöchigen Online-Coaching* zum Thema Persönlichkeitsentwicklung, mit dem ich mir die unerwartete, neugewonnene Zeit sinnvoll gestaltet habe, traf ich die Entscheidung, einen Blog zu starten. Parallel zu jenen Wochen der Selbstreflexion, schrieb ich viele, sehr lange Mails mit einer Freundin über vergangene sowie aktuelle Themen in unser beider Leben, und sie bestärkte mich darin zu Schreiben und mein Vorhaben umzusetzen.
Voller Begeisterung und Aufregung setze ich mir also das Ziel, ein neues Projekt in meinem Leben anzugehen, und erzähle es gleich darauf ein paar Freunden, damit es ja offiziell ist und ich nicht mehr zurückrudern kann. Als wenn der intensive Entscheidungsweg durch die vielen Pros & Cons nicht Hürde genug gewesen wäre, nein, das Vorhaben startete erstmal mit einer richtig schönen IT-Challenge bestehend aus mir unbekanntem Terrain, wie WordPress, Hosting, Domain, Plug-ins, Themes, FTP Server, Install-Dateien etc. Meine deklarierte Absicht einen Blog zu starten wurde ganz Zen-like erstmal einem Test unterzogen, ob ich das auch wirklich hier ernst meine.
Worry does nothing but steal your joy and keep you very busy doing nothing.
Jede Etappe bringt Erkenntnisse ans Licht, demnach ließ die nächste nicht lange auf sich warten. Nachdem Name, Design entschieden, Menüführung sowie Seiten fertig programmiert waren, und ich sogar schon einen ersten Text live hatte, gesellten sich zwei meiner langjährigen Lebensbegleiter zu meinem neuen Projekt hinzu: Angst und Zweifel. „Meinst du wirklich, du solltest über deine Erfahrungen schreiben? Wie kommst du denn darauf, dass das jemandem gedanklicher Anreiz sein könnte? Willst du dich wirklich so zeigen mit deinen Gedanken?“ Über eine Woche hatte mein Verstand diese Worte wiederholt und mich somit von meinem Projekt wieder abgebracht. Times goes by… Die Negativ-Affirmation „Ich kann das nicht.“ lief Dauerschleife in meinem Kopf. Wut überkam mich innerlich, denn ich fand keinen Ausweg aus dem Gedankenkarussell und gleichzeitig war mir die vorangegangene Arbeit wohl bewusst.
Offenbar ist das jetzt ein weiteres Level im Prozess. Eines welches mir bekannte Muster und Überzeugungen über mich nochmal aufzeigt. Ziemlich spannend in welcher Form das einem immer wieder begegnen kann. Also schauen wir der Sache ins Auge, denn mein Plan steht, es gibt eine feste Absicht in mir, nämlich „mein Licht mit der Welt zu teilen“. Das ist eines von zehn Versprechen, die in dem Online-Coaching* täglich über vier Wochen verinnerlicht wurden, mit dem Ziel, in die eigene Kraft zu kommen, positive Gedanken zu etablieren, um damit die eigene Realität zu verändern und somit Verantwortung für sein Leben zu übernehmen inkl. der Entscheidungen, die darin zu treffen sind. Besagtes Versprechen drückt aus, dass jeder Mensch einzigartig ist, entweder aufgrund seiner Fähigkeiten & Talente oder wegen seiner Erlebnisse und Konstellationen im Leben. Für mich waren die letzten Jahre sehr intensiv und voller Lektionen des Lebens, daher war dieses Coaching und besagtes tägliches Versprechen der Auslöser dafür, meine Erfahrung aus den letzten Jahren teilen zu wollen.
Start small and let it grow. Antoni von Queer Eye | Netflix Original Series
In dieser Woche, in der offenbar gebündelt alle blockierenden Überzeugungen nochmal hochkamen, die ich so in mir trug, zeigten sich noch drei weitere unbewusste Themen, die mich von meinem Plan hätte abbringen können: 1) Sichtbarkeit, also gesehen werden, mich bewusst zeigen, 2) an mich glauben und 3) Hilfe annehmen. Und tatsächlich, wenn man etwas will, hilft einem das Universum, das Leben, Gott, call it whatever you want, es zu bekommen oder zu erreichen. Mit einer Freundin sprach ich über das Thema Sichtbarkeit und gewann Mut dafür, sichtbar zu sein und mich zu trauen. Auf der Yogamatte hörte ich die Worte „Einatmen für tiefes Vertrauen – Ausatmen für Halt und Stabilität“ von mein Lieblings-Lehrer Patrick Broome**. An einem weiteren Tag habe ich die finale Motivationshilfe von einem Freund bekommen und angenommen. Ich erzählte ihm von einem Satz aus der Netflix-Serie „Queer Eye“ ***, welcher mich nachhaltig beschäftigte: „Start small and let it grow“. Seine anschließenden Fragen waren mit Bedacht gestellt, bestimmt, gütig und brachten mich dazu, bei meiner Entscheidung zu bleiben, Wort mir selber gegenüber zu halten und weiterzumachen.
In all den Tagen, war es der Druck, es perfekt und ja keine Fehler machen zu wollen, der mich davon abhielt es überhaupt zu tun. Jetzt ist es getan, ich habe angefangen, einen Samen gepflanzt, werde regelmäßig gieße, pflegen und mit großer Vorfreude das Wachstum verfolgen. Dankbar für den Prozess und die Menschen um mich. #dankbar
Literatur * Online Coaching | Rise up & Shine Uni von Laura Malina Seiler ** Patrick Broome Yoga Studio München *** Netflix-Serie „Queer Eye“
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